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Aktuelles
Zuhören ...

Kommunikation ist in aller Munde und wir alle lieben es, zu kommunizieren, aber beherrschen wir auch die „hohe Kunst“ des Gespräches?

Gehört werden - das zählt zu den wichtigsten emotionalen Bedürfnissen der Menschen. Jeder Mensch möchte mit seiner Persönlichkeit, seinen Erlebnissen, Geschichten und Ideen wahrgenommen und beachtet werden. 

Jeder wünscht sich Aufmerksamkeit und Wertschätzung, eine kleine oder große Bühne für die eigenen Ideen.

Die Realität sieht aber doch meistens so aus: Kaum ist eine Idee halb vorgetragen, fällt einem der andere bereits ins Wort und sieht das auch so oder ganz anders, hat mal eine artverwandte Erfahrung gemacht, alles schon erlebt oder - danke für gar nichts- kommt da gerade auf eine ganz tolle, andere Idee.

Und da ändert auch das derzeit viel gepriesene „aktive Zuhören“ nichts, denn das verkommt ja auch zum Kopfnicken, zustimmend murmeln, um bei der erstbesten Gelegenheit also, sobald der Redende eine Atempause macht, die eigene Erfahrung zu teilen. Dabei ist ein Austausch über Dinge, die man noch nicht weiß; über den Anderen, die Welt, seine Erfahrungen erst ein gutes Gespräch. Sich einzulassen auf das Gegenüber, seine Erkenntnisse und Emotionen oder aber sein Wissen, erweitert unseren Horizont, lässt uns lernen und verschafft uns neue Perspektiven.

Es sind die Gespräche nach denen man sagt: „ich habe was Interessantes gehört, gelernt oder erfahren“, die uns eine neue Sichtweise ermöglichen, uns etwas beibringen oder an denen wir wachsen. Was wir so „geschwätzig“ in die Welt zu tragen wünschen, wissen wir ja schon! Warum also, nicht mal uneingeschränkt und aufmerksam zuhören?!?

Gerade im Berufsalltag finden kaum Gespräche statt, sondern meistens schierer Informationsaustausch zu Themen, in denen die Meisten alles schon zu wissen glauben. 

Ich wünsche mir im Alltag einfach mehr Neugier, Offenheit, Geduld und Freude an der Erfahrung zuzuhören, damit wir alle mal wieder was vom Gegenüber erfahren, ja, vielleicht sogar lernen.